Leider bewegen sich Kinder heutzutage tatsächlich weniger. Dafür gibt es mehrere Gründe. In den Wohnräumen, wo wir viel Zeit verbringen, stehen vielen Kindern oft wenige Möglichkeiten sich auszutoben zur Verfügung. Dies betrifft insbesondere Stadtfamilien. Um uns zu bewegen brauchen wir besondere Orte – wie eine Sporthalle, einen Fitnessraum, einen Spielplatz oder einen Park. Der Zugang zu diesen Orten ist für viele Kinder eingeschränkt. Nicht jede Stadtfamilie hat einen (guten) Spielplatz oder einen Park vor der Haustüre. Kinder brauchen die Begleitung Erwachsener, um zu einem Spielplatz oder einer Sporthalle zu gelangen. Dafür müssen wir Eltern uns Zeit nehmen, um mit den Kids zum Beispiel zu einem Spielplatz zu gehen. Und das kann in unserem Alltag, wo wir sowieso jeden Tag einen Spagat zwischen Arbeit und Familie leisten müssen, richtig herausfordernd werden.
Die Bewegungsförderung ist nicht gleich Leistungssport und Schulturnen. Wir müssen im Laufe des ganzen Tages immer wieder aktiv werden. Wer eine Fitnessarmband hat, wird daran erinnert. Die Kinder haben von Natur aus einen Bewegungsdrang. Dieser wird aber manchmal „stummgeschalten“:
- Medienkonsum im Sitzen - jeder hat es mal gesehen, wie die Kids wie hypnotisiert bewegungslos vor dem Fernseher, Handy & Co sitzen;
- Ängstlichkeit der Eltern – „das ist zu hoch, das ist zu weit, das ist zu wild, bleib lieber hier sitzen“;
- Für müde Erwachsene ist es bequemer, wenn das Kind sitzt und am besten still ist;
- Kinder sitzen in der Schule, in den Öffis, im Auto, am Tisch, auf der Couch… und verbringen somit die Tage IM SITZEN oder LIEGEN.
Deswegen muss die Bewegungsförderung im Alltag bewusst angegangen werden. Es soll aber nicht den Eltern noch mehr Stress machen. Am Einfachsten ist es auch Zuhause richtige Anreize für mehr Bewegung zwischendurch zu schaffen:
- eine Kletterwand einbauen
- einen Basketballkorb aufhängen
- den Kids erlauben Hinderniswege/Parcours Zuhause zu bauen
- Bewegungsspiele spielen: Ringwurfspiel, Bowling, Darts usw.
Es soll allgemein eine sichere Umgebung in der Wohnung/im Kinderzimmer geschaffen werden, damit die Kids sich richtig austoben können und die Eltern dabei ruhig bleiben. Damit die Motivation hoch bleibt sollen die Bewegungsangebote immer wieder geändert oder neu sein. Durch Aufstellen unterschiedlicher Spielgeräte (mal Rutsche, mal Hüpfpolster, mal Balancierscheiben) werden die Kinder ständig zur Bewegung motiviert. Es muss nicht alles neu gekauft werden, vieles kann man gebraucht kaufen, mit Bekannten austauschen oder mieten.
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